Die neue Werkstatt im Eigenheim



Die Entwicklung geht ja bekanntlich vom niederen zum höheren (bei den meisten jedenfalls) und so fand ich, es wird Zeit, die Mietwohnung, 3 gemietete Garagen und eine gemietete Werkstatt in der Stadt gegen Eigenheim mit reichlich Nebengelass auf dem Land einzutauschen.
In einem der drei Nebengebäude auf dem Grundstück befand sich einst der ca. 28 qm große Schweinestall des Gehöftes, welchen ich künftig gern als Werkstatt nutzen möchte.

Auf der linken Seite des Gebäudes soll die Werkstatt rein. Rechts kommt Heizung und so Zeug rein, was uns hier nicht weiter interessiert.

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Im Inneren war, als wir die Immobilie übernommen haben, noch alles original Schweinestall. Was für mich als absoluten Ersttäter im Immobilienbereich zunächst nach 15 Minuten flexen und 5 Eimern Bauschutt aussah, entpuppte sich dann doch als ernstzunehmende Baustelle ;)

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Die Tür wollte ich zunächst notdürftig flicken (siehe OSB im unteren Bereich).

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Für den maroden Rundbogen kaufte ich einen 8 kg Sack Mörtel, um ihn wieder herzurichten. Kopfzerbrechen bereitete mir, was ich wohl mit dem Rest vom 8 kg Sack anstellen würde. Darüber ratlos fing ich halt mal los.

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Eine Erfahrung reicher waren mir dann ein paar Sachen deutlich klar geworden : 8 kg Mörtel ist genau NICHTS ;) und defekte Rundbögen mit nem Mauerriss darüber dürften recht aufwändig zu sanieren sein. Mal davon abgesehen, dass die Fenster eh zu tief waren.
Also hab ich vorsichtig entfernt, was lose war und einen Ziegelsturz in ansprechender Höhe eingemauert. Mörtelverbrauch : ETWAS mehr als 8 kg *lol*
Anmerkung aus der Neuzeit : heute weiß ich, dass ich falsch gemauert habe, denn die zweite Reihe über dem Sturz wäre eine Binderreihe gewesen und ich hab in meiner Unwissenheit halt einfach mal weiter Läufer gemauert. Lässt sich jetzt aber kaum mehr ändern. Wird schon nicht gleich einstürzen deswegen.

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Ich habe dann auch eingesehen, dass ich die ollen Türen eigentlich nicht lassen kann. Also wurden die Rundbögen mit der Flex unterseitig etwas "entrundet" (danach hätte mich wohl jeder Indianerstamm aufgenommen) und Stahltüren eingebaut. Außerdem gab es neue Fenster, eines der alten Fenster war ja eh schon nach innen herausgefallen ;)

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Innen wurde alles entkernt, was am Ende dann doch ein wenig mehr als 15 Minuten flexen und auch ein wenig mehr als 5 Eimer Bauschutt waren (wohl ungefähr 2 Container).
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Auf den mittlerweile auf den Untergrund reduzierten Fußboden habe ich dann einen Betonfußboden bauen lassen, den ich dann später mit Fliesen versehen werde.

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Die Wände sind aktuell im Begriff neu verputzt zu werden. Bissl Geraffel musste ich dort auch schon abstellen.

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Ich hatte zwischenzeitlich mal überlegt, die Wände roh zu lassen, aber der Zustand ist schon echt nicht so toll. Also Putz drüber und gut.

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Mittlerweile völlig desillusioniert, was Mörtelverbrauch angeht, kaufe ich jetzt auch vernünftige Mengen ein ;)

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ZEITSPRUNG :
Mittlerweile sind die Wände fertig verputzt, die Trockenbaudecke habe ich eingebaut, wir haben den Raum gemalert, unter der Decke habe ich rundrum 60x110mm Kabelkanal angebracht, und ich habe schonmal das Licht installiert (insgesamt 4x Doppelleuchstoffröhrenlampe).
Inzwischen lagert auch schon recht viel in Regalen, die Motorräder, die Fahrräder und der Rasenmäher sind eingezogen. Schade nur, dass ich alles nochmal ausräumen muss, weil wir noch Fliesen legen wollen. Danach kann ich dann endlich alles entgültig einrichten und mir endlich wieder eine Werkbank einbauen.

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Zwischendurch noch eine Kleinigkeit : die Fensterbänke. Um das Ganze einfach und kostengünstig zu halten, habe ich mich dazu entschieden Spaltklinker als Fensterbänke zu verwenden. Das geht optisch in Ordnung und ist im Vergleich zu richtigen Fensterbänken recht günstig, vor allem weil ich die Spaltklinker eh noch rumliegen hatte.

Vorher:

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Nachher:

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Und dann ging es endlich an's Fliesen. Ich weiß gar nicht, wie oft ich diese scheiß Fliesenpakete schon von A nach B, von B nach C usw. geräumt habe. Bin nicht nur froh über den Bodenbelag, sondern dass nun auch endlich mal wieder was weg ist, was schon seit Monaten immer wieder im Weg steht.

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Die frisch gelegten Fliesen werden auch gleich getestet. Zum Glück nicht von mir ;-)

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Da wo die Werkbank hin soll, hab ich dann auch gleich zeitnah noch den Sockel geklebt. Wäre mir die Werkbank nicht so wichtig gewesen, hätte es wahrscheinlich sonst wieder ewig gedauert, bis ich mich zum Sockel kleben hätte durchringen können.

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Bei der Werkbank habe ich mich für eine großzügige Auslegung entschieden. Platz kann man nie genug haben. Damit sich die Arbeitsplatten nicht wie bei meiner alten Werkstatt wieder beliebig durchbiegen, setze ich dieses mal auf eine Unterkonstruktion aus 60x40er Latten. Hab das Ganze schonmal mit meinem Gewicht belastet. Da biegt sich nichts mehr. Die Arbeitsplatten sind zwar hässlich wie die Nacht, aber gab's beim Baumarkt als Sonderangebot weil Restposten. Für die Werkstatt zum Einsauen und Ramponieren reicht's allemal.

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Zwischendurch mal noch "schnell" die restlichen Sockelfliesen geklebt. Mittlerweile weiß ich ja schon, dass bei einem Bauprojekt nichts mal eben schnell geht.

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Und wieder ein wenig weitergekommen. Die Werkbänke habe ich soweit fertig. An der hohen Werkbank (zum dran stehen) bin ich grad dabei die Elektrik fertig zu machen. Kabel hab ich schon gezogen, muss ih nur noch anschließen.

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An der niedrigen Werkbank, an der man dann bequem sitzen kann (74cm Höhe) steht immerhin der "Rohbau" und sie darf schonmal als Ablage herhalten. Die Schränke darunter hat mein Schwager aus seiner Küche aussortiert. Ohne die Beine haben die genau 70cm, ergibt mit der 4cm Arbeitsplatte zusammen dann genau die 74cm, die ich eh haben wollte zum Sitzen. Perfekt.
Mein alter Kleiderständer aus der Flurgarderobe darf jetzt für die Motorradklamotten herhalten :-)

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2 Regale habe ich auch noch zusätzlich angeschafft. Wenn ich darüber nachdenke, dass alles mal mit einem Regal anfing … ohje.

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Als nächstes wird mal noch n bissl Elektrik gemacht. Dann kommt noch die Musikanlage rein. Paar Möglichkeiten für zusätzlichen Stauraum muss ich mir noch überlegen. Und dann ist die Werkstatt prinzipiell erst mal soweit fertig. Richtig fertig wird man natürlich nie. Aber so langsam bin ich an einem Punkt, an dem ich erst mal keinen Stress mehr habe.

Elektrik nun erledigt an der Werkbank. Bissl "Deko" ist auch angebracht, damit es nicht so trostlos aussieht.

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Und damit man auch ordentlich was sieht an der Werkbank, habe ich der Werkzeugwand noch eine Art "Unterbeleuchtung" spendiert. Macht schönes Licht, wenn man mal etwas mehr sehen muss auf der Werkbank.

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Mit der "Sitz-Werkbank" für alte Männer bin ich jetzt auch vorangeschritten. Elektrik liegt dort jetzt an, Netzwerk hab ich mir auch dahin gelegt und einen Computer hingestellt. So kann ich nun bequem Internet-Radio hören und in elektronischen Werkstatthandbüchern stöbern.

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Unterdessen habe ich mir endlich mal einen Kompressor gegönnt. Bin ja der Meinung, sowas braucht der Mann und in eine Werkstatt gehört es sowieso. Bisher habe ich immer mit Druckluft aus der Dose ausgeblasen, aber A ist da kaum Gewalt dahinter und B kosten die Dosen ja auch Geld.

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Und damit die Druckluftwerkzeuge nicht dauernd überall in der Werkstatt rumfliegen, habe ich mir noch eben eine Druckluftwerkzeugwand aufgehängt. Die Zahnräder habe ich auf meinem Gehöft an verschiedenen Stellen gefunden und sind nur Deko. Die Führungsschiene hat auch gleich darauf Platz gefunden. Die stand vorher immer im Weg.

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Ansonsten hab ich mir noch ein Board an die Wand gebaut, oder wie auch immer man das nennen soll. Ist nur 20cm tief, aber erfüllt den Zweck, dass ich meine Werkzeugkästen darauf lagern kann und sie jeder Zeit nach oben öffnen und Werkzeug entnehmen kann. Vorher lagerten die Kästen im Regal und da hatte ich immer das Problem, dass ich die Deckel nicht aufklappen konnte und die Kästen immer erst aus dem Regal herausnehmen musste, um Werkzeug zu entnehmen.

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Demnächst sollte ich vielleicht mal noch den Fliesensockel fertig machen. Aber ungeliebte Arbeiten schiebt man ja gerne auf.